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Bierrezepte mit Brauanleitung: Schnell und einfach zum eigenen Bier: Selber brauen ist kein Hexenwerk!

10 verschiedene Biere selber herstellen / So wird die Küche zur Bier-Brauerei in 18 Schritten

Haben Sie sich auch schon einmal an eigenem Wein versucht? Oder einen Schnaps aufgesetzt? Welche Alkohol-Spezialität haben Sie schon selbst hergestellt? Nun, viele können da mit einem eigenen Erlebnis aufwarten. Meistens wird Honigwein oder aufgesetzter Schnaps genannt.

Bier selber brauen | amazon.de

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Auf den ersten Blick viel aufwändiger ist die Bier-Brauerei. Das schreckt erst einmal ab – aber genau das bietet auch unzählige Anreize für ambitionierte Brauer. Die anfänglich so kompliziert wirkenden Herstellungsschritte bieten ihnen viele Chancen, eigene Kreationen zu schaffen. Lager, Ale, Starkbier, Kölsch – alles ist machbar. Um die hohe Hürde des Bierbrauens zu überspringen, empfehlen wir ein paar bereits vorbereitet zu kaufende Zutaten. Sie erleichtern wesentliche Schritte beim Bier-Brauen und senken das Fehlerrisiko. So kommen Sie einfach an ein frisches und naturbelassenes Bier.

In sogenannten Biersets erhalten sie diese vorbereiteten Zutaten – zeigen wir hier, wie Schritt für Schritt ein eigenes Bier entsteht. Wir erklären, welche Biersorten es gibt. Zeigen fortgeschrittenen eine Brauanleitung – bis ins kleinste Detail, und verraten, wie sie Freunde und Familie mit einem ganz besonderen Bier überraschen können.

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Ohne diese Zutaten funktioniert kein Bierrezept – Auf Qualität achten

Der Stoff aus dem der Geschmack kommt

500 Jahre Reinheitsgebot haben 5000 verschiedene Biere hervorgebracht. Das Gebot aus dem 16. Jahrhundert lässt nur vier Zutaten zu: Wasser, Hopfen, Gerste und Malz – später wurde dann Hefe zugelassen. Die Qualität des Malzes bestimmt am entscheidendsten die Qualität des Bieres. Farbe und Schaum, Alkoholgehalt und Geschmack – der Malz macht’s. Dazu kommt in jeder Brauanleitung die Gerste – sie muss sortenrein sein und besonders keimfähig. Ein hoher Stärkegehalt, gute Kohlenhydrat-Werte sowie eine möglichst hohe Anzahl von Proteinen und Vitamine zeichnen Qualitätsgerste aus. Je mehr Hopfen sie beim Bierbrauen zusetzen, desto herber wird der Biergeschmack. Die Hopfenöle prägen Geruch und Geschmack beim späteren Bier brauen. Diese im Hopfen enthaltenen Öle können ganz unterschiedliche Aromen haben: zitronig, beerig, karamellig. Die chemische Zusammensetzung und der Härtegrad der Hefe machen später in der Gärung den Unterschied zwischen Bier und Bier. Alle Rohstoffe sind Naturstoffe – das bedeutet: Von Jahr zu Jahr wachsen sie unterschiedlich, haben Qualitätsschwankungen und sind besser oder schlechter ausgeprägt. Das prägt die Bierwerdung.

Bier-Brauen in kleinen Schritten:

Bierbraurezepte | © rcfotostock - Fotolia.com

Bierrezepte | © rcfotostock – Fotolia.com

Bitte zu allererst einmal die rechtlichen Grundlagen beachten. Sie dürfen nur für den Eigengebrauch herstellen. Besorgen Sie sich bitte alle Zubehörteile für das Brauen rechtzeitig und achten sie darauf, dass verwendete Biersets keine Zugabe von zusätzlichem Zucker oder Malzextrakt haben. Aus guten Sets entstehen 15 bis 20 Liter Bier.

Wichtig ist eine gute Trockenhefe. Die ist in den wenigsten Sets enthalten. Sie kostet nur Pfennige – also bitte zusätzlich kaufen. Da die wenigsten Hobbybrauer über einen konstanten Zeitraum Temperaturen von weniger als 12 Grad garantieren können, raten wir vom untergärigen Bier ab. Ein obergäriges gut gemacht schmeckt einfach besser als ein schlechtes untergäriges. Und: Es lässt sich auch bei höheren Temperaturen herstellen.

Die folgende Anleitung ist eine Empfehlung – wer mehr Übung hat, wird schnell selber neue Variationen einbringen – und das ist gut so. Nur eines können wir garantieren: Wer sich genau an die Anleitung hält, bekommt ein hervorragendes Bier.

Was sie benötigen:

Kauf:

  • Gärbehälter mit Hahn, Lebensmittelecht 15 Euro
  • Füllrohr oder Schlauch für Flaschen 2 Euro:
  • Gehopfter Malzextrakt, flüssig (Bierset), 3 Kilo 20 Euro
  • Hopfen je nach Geschmack, 20-100 Gramm 6 Euro
  • Trockenhefe ca. 20 Gramm 3 Euro
  • Einwegspritze
  • Bügelflaschen (aus Pfand, oder je) 1 Euro

Aus der Küche:

  • Großer Topf – Fassungsvermögen über 12 Liter
  • Ein Mixer
  • Ein weiterer Topf für die Hefe-Vorbereitung
  • Thermometer
  • Waage
  • Ganz normaler Zucker – für die spätere Flaschengärung
Schritt 1Schritt 2Schritt 3Schritt 4Schritt 5Schritt 6Schritt 7Schritt 8Schritt 9
Nachdem alle Materialien und Zutaten bereitgestellt sind (siehe oben) starten wir. Wichtig: Alles muss sauber sein. Setzen sie einen Topf mit fünf Litern Wasser auf den Herd. Erwärmen sie das Wasser auf 50 Grad.
Weiter „feuern“ und das Wasser langsam zum Siedepunkt bringen. Geben Sie nun das Malzextrakt aus den Biersets dazu. Bitte nichts vergessen – das Malz ist meist exakt dosiert. Nun rühren und zum Kochen bringen.
5 Minuten kräftig kochen lassen.
Der Hopfen macht den Geschmack. Wer sich entschieden hat, seinem Bier Hopfenaroma zuzugeben, muss diesen Schritt machen: In das noch blubbernde Konzentrat wird nach Belieben Aromahopfen beizumischen. Eine Über-dosierung ist kein Problem. Mit rund 100 Gramm erzielt der Bier-Brauer ein intensives Hopfenerlebnis. Herd ausstellen. Topf von der Platte nehmen, etwa 20 Minuten herunterkühlen lassen.
Der Wasser-Trick: Damit das Gärgefäß durch das sehr heiße Konzentrat nicht Gefahr läuft zu platzen, sollten Sie es nun mit etwas kalten Wassers befüllen. Nehmen Sie mehr kaltes Wasser als Konzentrat.
Jetzt gießen Sie das heiße Konzentrat ins vorbereitete Gärgefäß. Manche filtern die Hopfen- und Trübbestandteile vorher heraus. Wir geben ALLES mit ins Fass.
Verdünnen: Zuletzt schütten Sie wieder kaltes Wasser in das Gärgefäß. Exakt so viel, wie Sie als Gesamtmenge vorher festgesetzt haben. Bei den meisten Biersets sind es 15 oder 20 Liter. Die tatsächliche Bierstärke lässt sich an diesem Punkt anpassen. Weniger Wasser bedeutet stärkeres Bier. Von der nun hergestellten Masse – sie nennt sich Bierwürze – wird zum Beschleunigen der Trockenhefe ein kleines Glas Bierwürze entnommen – ca. 100 Milliliter. In ein großes Gefäß geben und verschließen, damit keine Schädlinge hineingelangen können.
Die Temperaturprobe: Sie dürfen in jedem Fall erst dann weitermachen, wenn die sogenannte Bierwürze nicht wärmer als 25 Grad ist. Temperatur genau prüfen. Ruhe bewahren und abwarten.
Die Hefe vorbereiten: Nun wird die Trockenhefe in das unter Schritt 7 bereitgestellte Glas mit Bierwürze gegeben. Gut verrühren. Achten Sie darauf, dass alle Utensilien – Quirl oder Rührstab – absolut sauber sind! Das Gefäß wird jetzt verschlossen und bekommt eine halbe Stunde Ruhe – die Hefe braucht Zeit, sich zu entfalten um „zum Leben“ erweckt zu werden.
Schritt 10Schritt 11Schritt 12Schritt 13Schritt 14Schritt 15Schritt 16Schritt 17Schritt 18
Profis nennen es „Das Anstellen“: Mit einem Quirl wird die vorbereitete Bierwürze ordentlich durchlüftet. Sie muss schäumen. Noch einmal die Temperatur prüfen – sie muss unter 25 Grad liegen. Mit einem Rührstab den Hefestarter noch einmal kräftig durchmischen, dann den Mix in die Würze gießen. Verschließen Sie ihren Braupott. Wieder ist Ruhe angesagt, denn das werdende Bier kommt nun ohne Sie aus.
Die sogenannte Hauptgärung beginnt nun – ein glucksendes Ereignis. Frühestens nach sechs, spätestens nach 12 Stunden sollte in ihrem Gärgefäß „die Post abgehen“ – heißt: Es beginnt zu blubbern, die Gärung setzt ein. Das erkennen Sie sehr leicht an einer weißen Schaumkappe. Das gute an diesem Schritt: Wir haben Ruhe und Zeit. Während dieses Brauabschnitts – man nennt ihn die Hauptgärung – verwandelt sich die angesetzte Malz-Zucker-Brühe so langsam in Richtung Wunsch-Bier. Sie können sie nichts tun – außer zu warten. Wie lange? Bis der Schaum oben verschwunden und Hefe am Boden klar zu erkennen ist.
In Schritt 11 wurde Zucker zu Alkohol. Entstanden ist Kohlendioxid. In der Regel zu wenig für das spätere Bier. Wir müssen handeln und geben noch einmal etwas vergärbarer Zucker hinzu. Die weitere Gärung findet nun in verschlossenen Flaschen statt. Hier baut sich nicht nur der Druck für den späteren „Plopp“ beim Öffnen der Flaschen auf, sondern es entsteht die fürs perlen notwendige Kohlensäure.

Auch wenn einige jetzt kritisieren: Es genügt Haushaltszucker aus der Küche – schon in kleinen Mengen. Der Zucker ist geschmacksneutral. Brau-Profis rechnen mit einer simplen Faust-Formel: Wer ein halbes Gramm Kohlendioxid erreichen will, muss ein Gramm Zucker zugeben. Sie bestimmen, wie „sprudelig“ ihr Bier später wird. Der benötigte Zucker kommt in einen neuen, verschließbaren Behälter und wird mit 750 ml Jungbier gemischt. Gut verschließen, beiseitestellen.

Das Jungbier kommt nun in die Flaschen. Damit es nicht zu viel Luftsauerstoff aufnimmt, müssen die Flaschen langsam befüllt werden – also nicht hineingießen, sondern den Schlauch tief in die Flasche stecken und „piano, langsam und vorsichtig“ einlaufen lassen. Das bedeutet: Der Gärbehälter muss hoch stehen. Am besten auf einem Tisch. Ein Tuch für Spritzer auf den Boden legen. Wir garantieren: Beim ersten Mal geht immer etwas schief.

Einen Schlauch fest auf den Ausguss des Gärbehälters stecken und dann, wie beschrieben, in die Flaschen stecken. Jetzt mit dem Ablassventiel den Bierfluss vorsichtig dosieren. Langsam in die Flaschen fließen lassen. Die Flaschen bitte nicht randvoll füllen. Zwei Finger breit unter der Öffnung sollte frei bleiben. Flasche verschließen.

Für den Schritt der Nachgärung benötigen Sie noch einmal Hefe. Deshalb entnehmen sie jetzt ein wenig vom Hefebodensatz, der noch im Gärbehälter zurückgeblieben ist. Geben Sie die Hefe zur vorbereiteten Zuckerlösung.
Mit einer Einwegspritze wird der Freiraum jeder Flasche mit der vorbereiteten Zuckerlösung aufgefüllt. Sofort nach der Dosierung wird die Flasche fest verschlossen.
In der Nachgärung – sie dauert etwa zwei Wochen – wird mit neuem Zucker für eine weitere Gärung gesorgt. Verschiedene Gärungsnebenprodukte werden nun abgebaut. Das Bier reift und verbessert sich jetzt erheblich. Achten Sie auf die Temperatur. Sie sollte exakt so hoch sein, wie bei der vorangegangenen Haupt-Gärphase.
Gönnen Sie ihrem fast fertigen Bier etwas Kühle, lassen sie es zwei bis vier Wochen reifen. Und das bei möglichst niedriger Temperatur – aber Vorsicht: Bier darf niemals Frost ausgesetzt sein. Jetzt sinken die „unerwünschten Stoffe“ langsam auf den Flaschenboden: Hefe und die Trübstoffe „sinken ab“. Das geht natürlich nur, wenn die Flasche aufrecht steht.
Ist der wohl kürzeste Arbeitsschritt: Zisch und Prost!

 

Unser Tipp: Die Flasche nur leicht schräg halten. Dann bleiben Hefe und Reststoffe in der Flasche – die will schließlich niemand in seinem Bierglas haben. Zelebrieren sie das Einschenken – bei so viel Vorbereitung sollte die Zeit locker drin sein.

 

Bierbrauen ist Geschmackssache: So bekommen sie ihren eigenen „Taste“

Etwas mehr Hefe, etwas weniger Malz – jede noch so kleine Anpassung verändert den Bier-Geschmack. Der eine mag es herber, der andere Milder. Regel Nummer 1 deshalb: Ausprobieren.

Es gibt viele Wege der Bierwerdung. Einmal fertiggestellt, ist der Biergeschmack, deshalb noch lange nicht abgeschlossen. Nicht nur nach Fernsehshows wie „The Taste“ erlebt die Verfeinerung von Lebensmitteln einen Boom – Bier zu „komponieren“ ist beliebt und hat unendlich viele Möglichkeiten. Haben sie schon einmal ein Südtiroler Hexenbier hergestellt?

So geht’s:
Sie brauchen zu ihrem Bier eine Limette, ein wenig Tomatensaft, Salz und Tabasco und es kann losgehen. Nehmen Sie ein großes Glas, lassen sie nach dem Bier-Einfüllen etwa 1/3 des Glases frei. In ein neues, weiteres Glas kommt nun er ausgedrückte Limettensaft. Nun wird das Bier vorsichtig aufgeschüttet – schräg halten, damit es nicht schäumt. Eine Prise Salz dazugeben und mit 2 Spritzern Tabasco abschmecken. Jetzt erst umrühren damit sich wieder Schaum bildet – Prost.

Regel Nummer 1 beim Bier brauen: Immer den Überblick behalten!

Vor dem Brauen fällt die Entscheidung: Welche Sorte Bier soll es sein – die Auswahl ist groß

Die Sorten- und Artenvielfalt auf dem Biermarkt ist groß – und von Jahr zu Jahr kommen neue Kreationen hinzu. Hier stellen wir ihnen 10 Klassiker vor, die ihnen die Entscheidung für den späteren Brauvorgang nicht gerade erleichtern. Warum? Weil alle klasse schmecken.

Sie haben die Qual der Wahl. Von A wie Altbier bis Z wie Zwickel – hier sind die 10 beliebtesten Bierrezepte.

Bockbier und Ale-Pale sind nach einer Infratest-Umfrage die Sorten, die am stärksten an Beliebtheit gewinnen – hier erfahren Sie, wie sie Bockbier und Ale selber herstellen.

 

Die 10 beliebtesten Bierrezepte

 

Ale Bier – Englands Exportschlager mit Weltruhm

 

Ale Bier

Ale Bier

Ale ist nicht gleich Ale. Man unterscheidet nach der Farbe. Dass helle nennt sich pale, das eher kräftige Braune nennen die Engländer nach der Nuss „nut brown“. Auch die Geschmacksrichtungen können variieren. Manche Ales sind fruchtig, andere eher erdig. Meist kommen die Biere aus England. Dank der ehemaligen Kolonialpolitik der Krone gelangte Ale schon sehr früh zu Weltruhm. Ale ist, der historischen Brauweise wegen – stets obergärig. Es hat einen geringen Kohlensäuregehalt, wenig Schaumkrone, Was für obergärige Sorten generell gilt, ist für authentischen Alegenuss Pflicht: Eine moderate, niemals aber zu kalte Trinktemperatur. Ale reift im Holzfass. Es wird traditionell in einem Glas serviert, dass an einen Cocktail-Becher erinnert. Er fasst gut einen halben Liter (Pint ist die typische Maßbezeichnung).

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Ale:

Als Zutaten für rund 20 Liter Ale benötigen Sie:Brauanleitung für Ale-Bier
  • 4,5 kg Pale Malt
  • 150 g Crystal Malt
  • 25 g Chocolate Malt
  • 35 g Hopfendolden (8 % a-Säure, später 15 Minuten eingesetzt)
  • 40 g Hallertauer Hopfendolden (4,7% a-Säure, später 60 Minuten eingesetzt)
  • 1 Paket obergärige Hefe
  • 85 g Zucker, besser 95 g Malzextrakt zur Flaschengärung

1.) Das Malzschrot mit 12 Litern 70 Grad warmem Wasser vermischen und die Temperatur dieser Maische danach für 60 Minuten immer bei 65 Grad halten.

2.) einen Jodtest machen. Wenn die Verzuckerung noch nicht abgeschlossen sein sollte, weitere 30 Minuten ziehen lassen.

3.) Aufheizen auf 78 Grad und nun abmaischen mit den beschriebenen Zutaten.

4.) Mit 20 Litern Wasser (ebenfalls 78 Grad) abläutern – am Ende sollten 23 Liter Würze vorhanden sein.

5.) Den Hopfen nun mitkochen – zuerst 15 Minuten, später 60. Die Temperatur sollte jetzt idealerweise bei 70 grad liegen.

6.) Die Würze auf 20 Grad herunterhühlen lassen. Heftig rühren damit genug Sauerstoff zugesetzt wird und die aktive Hefe dazugeben.

7.) Die Hautgärung dauert bei 20 Grad jetzt 5 bis 8 Tage.

8.) Heißtrub entfernen, auf Flaschen abfüllen und wie oben im allgemein-Rezept beschrieben nachgären lassen.

9.) Trinkreif ist das eigene Ale nach sechs bis acht Wochen – dazu muss es richtig gelagert werden. Das beschreiben wir im Kapitel „Bierlagerung“.

 

Altbier – Der schnelle Zisch nicht nur für Lokalpatrioten

 

Altbier

Altbier

Wer nun glaubt, ein „Altbier“ sei alt, lange gelagert oder die Herstellung dauerte besonders lange, der hat sich kräftig getäuscht. Mit Alt ist die Brauweise gemeint, die es schon lange gibt. Altbier ist also ein traditionelles Bier nach alt hergebrachter Braukunst. Sie hat mehr Tradition, als die neuerer Biersorten. Der neu entstehende Lokalpatriotismus und die wachsende Biervielfalt haben dem Alt genutzt – es ist beliebter denn je.

So sind bittere, helle Sorten ebenso möglich wie fruchtig-milde dunkle; Weizenmalz kann mit verbraut werden und Dinkel-, Roggen- oder andere Malze gleichfalls. Für die Mehrzahl der Altbierfreunde und auch für mehr oder weniger offizielle Institutionen besteht ein „echtes Alt“ jedoch aus dunkler Gerste. Es hat eine kupferne bis braune Farbe. Stilecht genossen wird es im typischen Altbierglas. In den meisten niederrheinischen Hausbrauereien hat sich ein Fassungsvermögen von 0,25 Litern eingebürgert .

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Alt:

Als Zutaten für rund 20 Liter Altbier benötigen Sie:Brauanleitung für Altbier
  • Pilsener Malz – 1000 Gramm
  • Helles Weizenmalz – 500 Gramm
  • Münchener Malz – 2500 Gramm
  • Farbmalz – 20 Gramm
  • Hopfen, Hallertauer Magnum – 25 Gramm (später 90 Minuten einsetzen)
  • Hopfen, Hallertauer Hersbrucker – 25 Gramm (später 30 Minuten einsetzen)

1.) Das Pilsener Malz in 6 Litern Wasser einrühren. Das Wasser sollte 70 Grad haben und kühlt durch das einmischen auf ca. 57 grad ab – diese Temperatur 15 Minuten halten.

2.) Erneut 9 Liter Wasser mit einer Temperatur von 69 Grad zugeben und umrühren – es entsteht ein 63 Grad warmer Mix den Sie 15 Minuten beibehalten, dann einmal umrühren und wieder 15 Minuten warten.

3.) Füllen Sie jetzt 7 Leiter der Maische um. Heizen sie die Temperatur auf 72 Grad auf. Warten sie etwa 10 Minuten und heizen dann noch stärker auf, bis der Sud kocht. Lassen sie ihn rund 10 Minuten weiter köcheln.

4.) Füllen sie das Konzentrat in den Gärbehälter zurück – er sollte jetzt im Idealfall 75 Grad warm sein.

5.) Der folgende Schritt nennt sich „Abläutern“. Es sollte jetzt die etwa 9 Liter Wasser mit knapp 80 Grad zugegeben werden.

6.) Im weiteren Schritt kochen sie etwa 90 Minuten und setzen den Hopfen in drei Portionen zu. Bei Koch-Start zuerst einmal den Hallertauer Magnum. Nach 60 Minuten den Hallertauer Hersbrucker und 5 Minuten vor Ende erneut 10 g Hallertauer Hersbrucker.

7.) Jetzt so schnell sie können auf die Gärtemperatur von 13 bis maximal 18 Grad herunterkühlen. Gegebenenfalls kaltes, aber vorher abgekochtes Wasser zugeben. Nun die Hefe einfüllen. Der Gärprozess beginnt recht zügig und dauert meistens fünf bis 6 Tage.

8.) Lagern sie das Bier etwa sechs Wochen, bis es optimal ausgereift und trinkfertig ist.

 

 

Berliner Weiße – Warum ist eine „Weiße“ meistens grün?

Berliner Weiße

Berliner Weiße

Berliner Weiße – Schon im letzten Jahrhundert als es als ganz besonders chic, sich an heißen Tagen eine ungewöhnliche Erfrischung zu gönnen. Gerne wurde sie öffentlich und auf den Straßen getrunken. Erfunden wurde die Berliner Weisse angeblich in einem Gasthof an der Spree, und so hieß sie lange Zeit im Volksmund auch „Spreechampagner“. Franzosen nannten das Getränk eher despektierlich „Champagner des Nordens“ – schließlich stellen sie den echten Champagner her. Stilecht getrunken wird die „Weisse“ die immer grün oder rot ist in einer Art Bowle-Schale.

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrer eigenen Berliner Weisse:

Als Zutaten für rund 28 Liter Berliner Weisse benötigen Sie:Brauanleitung für Berliner Weiße Bier
  • Wasser 34 Liter
  • Pilsener Malz 2900 Gramm
  • Weizen hell 900 Gramm
  • Hopfen Perle 46 Gramm
  • Hefe S04 11,5 Gramm
  • Hefe US-05 11,5 Gramm
  • Milchsäurestarter 500 Gram
  • Hefe-Brettanomyces-Mischung 100 Gramm

1.) Etwa drei Tage vor dem Brautag muss ein Milchsäure Starter angesetzt werden. Hierzu werden 500 Milliliter Wasser (Temperatur 40 Grad) mit 50 Gramm Zucker vermischt. Danach geben sie 500 Gramm Milchsäurestarter hinzu. Halten sie das ganze warm – über 25 Grad – und geben sie jeden Tag einen Teelöffel Zucker hinzu. Bevor sie diesen Mix später einsetzen, müssen sie ihn Filtern. Lassen Sie ihn durch ein Sieb laufen. Nach der Fertigstellung ist der Starter trüb und sauer. Lassen Sie sich nicht vom Geruch täuschen. Meist riecht er etwas unangenehm.

2.) Ist das geschafft, beginnt die „Weisse“ Bereitung klassisch wie bei jedem Bier. Bei 45 Grad wird in 16 Litern Wasser die Maische gegeben. Dann auf 55 Grad erwärmen und 10 Minuten ziehen lassen. Weiter auf 63 Grad erhitzen und 30 Minuten ruhen, dann auf 73 Grad bringen und 35 Minuten Temperatur halten. Nach einem Jodtest geben Sie 5 Liter Wasser mit 78 Grad hinzu.

3.) Nach einer Ruhephase und dem Anläutern von 20 Minuten geben sie weitere 13 Liter Wasser hinzu und lassen den Mix weitere 10 Minuten ruhen – bei 78 Grad.

4.) Kochen sie das ganze jetzt kurz auf.

5.) Geben sie die Mix Zeit auf 45 Grab abzukühlen und setzen sie den Milchsäurestarter hinzu. Lassen sie das ganze einen bis maximal 2 Tage gären. Je länger der Gärvorgang wird, desto mehr Säure bildet sich.

5.) Beginnen Sie, die Würze zu kochen. Der Kochvorgang dauert 45 Minuten Die erste Hopfen Zugabe erfolgt nach 5 Kochminuten, die zweite 5 Minuten vor Kochende.

6.) Bei einer Temperatur von 14 bis 20 grad beginnt nun die Gärphase. Sie dauert 3 bis 4 Tage Danach wird geschlaucht und das „fast“ fertige Getränk in einem möglichst großen Gefäß gelagert. Diese Lagerung dauert drei bis vier Wochen – bevor sie jedoch beginnt:
7.) Setzen sie die 100 Gramm Hefe-Brettanomyces-Mischung zur Nachgärung in das Gärgefäß. Wählen sie jetzt beine Lagertemperatur von 4 bis 6 Grad.

 

 

Europa hat Bock auf Bockbier

Bockbier

Bockbier

Wer gerne mehr als zwei Bierchen zischen möchte, der sei gewarnt. Bockbier hat es in sich und schon so manchem Trink-Helden Hörner aufgesetzt und ihn schlappmachen lassen. Mit fast doppelt so viel Alkohol und mindestens 30 Prozent mehr Kalorien zeigt das Getränk schnell Wirkung. Zum einen durch den sehr hohen Stammwürze-Gehalt, zum anderen durch malzige Noten. Der Alkoholgehalt liegt um 2 bis 8 Prozent höher als bei einem normalen Bier. Getrunken wird es aus kleinen „Bembeln“ oder Weißbier-Gläsern.

 

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Bockbier:

 

Zutaten für das Bockbier:Brauanleitung für das Bockbier
  • 28l Wasser (Hauptguß)
  • 12l Wasser (Nachguß)
  • 6,8kg Pilsner Malz
  • 37g Tettnanger (6,5%; bei Kochbeginn)
  • 26g Tettnanger (6,5%; nach 70 Minuten Kochdauer)
  • 13g Tettnanger (6,5%; bei Kochende)
  • 1,5pk Saflager W34/70 (oder)
  • 200ml Brauereihefe

Unsere Empfehlung: Brauen Sie sich ihr eigenes, hopfenbetontes helles Bockbier. Es ist einfacher, als sie denken. Sie brauchen eine Kochdauer von 85 Minuten und folgende Zutaten:

Die Vorbereitung:
Möglichst weiches Wasser und die Trockenhefe unbedingt vor der Verwendung mit einem Starter zwei Tage vorher aktivieren.

Die Würzebereitung:
Einmaischen auf 61 °C und 60 Minuten unter stetem Rühren rasten. Dann 25 Prozent der Gesamtmenge entnehmen, erhitzen und 20 Minuten kochen. Wieder zubrühen. Die Temperatur sollte jetzt bei 71 Grad liegen. 20 Minuten oder länger rasten lassen. 30 Prozent der Gesamtmenge entnehmen, erhitzen, 5 Minuten kochen und wieder zubrühen. Jetzt sollte der Sud 79 Grad haben. Abläutern.

Kochen:
85 Minuten kochen lassen und den Hopfen wie bei den Zutaten erwähnt schrittweise zugeben.

Gärung/Reifung:
Abkühlen auf 20 grad und eine gut gepflegte aktive Hefe zugeben. Die Hauptgärung dauert 8 bis 12 Tage. Ruhig ausgären lassen und zusammen mit der Speise nachgären. Eine ausreichende Nachgärung ist nach 14 Tagen erreicht. Dann noch einmal vor dem Genuss drei bis sechs Wochen kalt lagern.

 

 

Kölsch Bier – Nur echt in der Kölner Stange

Kölsch Bier

Kölsch Bier

Kölsch –Nach alter Art obergärig gebraut, ist das Kölsch eigentlich nichts Anderes als ein „Traditionsbier“- Während so ein Kölsch in der ganzen Welt auch als Altbier verkauft werden darf, kann ein Altbier umgedreht niemals Kölsch heißen. Warum? Kölsch muss in Köln und Umgebung gebraut worden sein. Es wird traditionell aus besonders kleinen und schlanken Gläsern getrunken. Die sogenannte Kölner Stange.

 

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Kölsch:

 

 

Als Zutaten für rund 26 Liter Kölsch benötigen Sie:Brauanleitung für das Kölsch Bier
  • Wasser ohne spätere Zugaben 28 Liter
  • Malz Pilsener Art 4500 Gramm
  • Malz Cara Hell 500 Gramm
  • Hopfen Northern Brewer 15 % Alpha 13 Gramm
  • Hopfen Perle 10 % Alpha 14 Gramm
  • Hefe (Fermentis) 11,5 Gramm

1.) In verschiedenen Schritten einmaischen und rasten lassen: Zuerst ein 45 Grad Wassertemperatur 16 Liter Wasser und das Malz vermengen. Auf 55 Grad erhitzen und 10 Minuten halten. Auf 63 heizen und 30 Minuten halten. Auf 72 Grad bringen und 25 bis 30 Minuten halten bis ein Test „Jod-neutral“ ergibt.

2.) Auf 78 Grad bringen und Maische trennen – 20 Minuten ruhen lassen

3.) 13 Liter Flüssigkeit, den sogenannten Nachguss – bei einer Temperatur von 78 Grad dazu geben.

4.) 10 Minuten ruhen lassen.

5.) Langsam zum Kochen bringen und 75 Minuten kochen. Nach 5 Minuten die erste Portion Hopfen zugeben. 10 Minuten vor Kochende die zweite Portion.

6.) Zügig herunter kühlen lassen auf 20 Grad und dann die Hefe zugeben.

7.) 3 bis 4 Tage gären lassen und auf die Temperatur achten – sie sollte immer zwischen 15 und 20 Grad liegen.

8.) Vorsichtig und möglichst ohne Sinkstoffe in Flaschen abfüllen.

9.) drei bis vier Wochen bei 5 Grad lagern lassen und dann genießen.

 

 

Malzbier – Das „Mütter-Genesungs-Bier“

 

Malzbier

Malzbier

Malzbier – Zuerst einmal ist der Name „quatsch“ – denn alle Biere enthalten Malz und könnten sich Malzbier nennen. Das deutsche Reinheitsgebot verbietet den Zusatz größerer Mengen von Zuckersirup. Genau der aber ist Voraussetzung für ein „Malzbier“. Deshalb gibt es seit Jahren Streitigkeiten um den Namen. Malzmix wäre wohl richtiger – es ist mit und ohne Alkohol zu haben. Die Variante ohne Alkohol und mit vielen Kalorien und Nährwerten wird im Volksmund auch als „Mütter-Genesungs-Bier“ bezeichnet und sollte Frauen nach der Entbindung wieder Kraft geben. Das passende Glas ist breit, rund und eher flach – es erinnert an ein Wasserglas.

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Malzbier:

 

Als Zutaten für rund 10 Liter Malzbier benötigen Sie:Brauanleitung für das Malzbier
  • Wasser 10 Liter
  • Gerste geröstet 500 Gramm
  • Zucker 1000 Gramm
  • Rum Essenz 2 Flaschen
  • Hopfen 2 Esslöffel
  • Hefe, frisch 30 Gramm

1.) Die Gerste bei geringer Hitze in einem großen Topf rösten.
2.) Wasser, Zucker und Rum-Essenz zugeben
3.) Zum Kochen bringen und dabei den Hopfen beigeben
4.) Einige Male aufwallen lassen. Nun herunterkühlen lassen.
5.) Erst wenn die Flüssigkeit kalt geworden ist – 22 bis 18 grad – die Hefe hinzugeben und umrühren.
6.) In Plastikflaschen umfüllen. Aber Vorsicht: Nur zu 60 bis 70 Prozent füllen. Gut verschließen und 24 Stunden dunkel lagern.
7.) Vor dem Trinken mindestens eine Stunde in den Kühlschrank legen. Das Malzbier oder der Malztrunk ist nur eine Woche gut zu trinken – danach kippt er um oder bildet verstärkt Alkohol.

 

 

Porter Bier – Schwarz, schwärzer, am „schwärzesten“

 

Porter Bier

Porter Bier

Porter – Wenn ein Bier schwarz, stark und malzig war, dann gab es lange Jahre nur einen Begriff dafür: Porter. Die auf dem Kontinent vorherrschende Variante des eigentlich aus England stammenden Starkbieres ist eine stark eingebraute, untergärige Starkbiervariante. Um den Duft zu entfalten, ist das Porterglas in der Mitte bauchig und oben schmal verjüngt. Inzwischen gibt es hervorragende deutsche Ableger des Schwarzbieres.

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Porter:

 

 

 

Als Zutaten für rund 20 Liter Porter benötigen Sie:Brauanleitung für das Porter Bier
  • Brauwasser ohne spätere Zugüsse 23 Liter
  • Pale Ale Malz 4000 Gramm
  • Carapils 500 Gramm
  • Hopfen Centennial 12,3 % Alpha 50 Gramm
  • Hopfen Cascade 6,8 % Alpha 100 Gramm
  • Hefe, Safale US-05 1 Paket

1.) Das Maischen: Bei 63 Grad wird das malz eingemaischt und untergerührt. 70 Minuten stehen lassen und Temperatur auf 63 Grad halten. Dann auf 73 Grad erwärmen und 5 Minuten halten. Nun auf 78 Grad erwärmen und weitere 5 Minuten halten.
2.) Sud zum Kochen bringen.
3.) 80 Minuten kochen lassen. Nach 10 Minuten 25 Gramm Centennial zugeben. 15 Minuten später weitere 25 Gramm. Nach 40 Minuten Kochzeit40 Gramm Cascade zugeben. 5 Minuten vor Kochende 30 Gramm Cascade und wenn die Kochzeit abgelaufen ist weitere 30 Gramm Cascade in der Kühlzeit beigeben.

4.) Bei einer Temperatur von 22 Grad 3 bis 5 Tage gären lassen.

5.) Filtern und auf Flaschen abfüllen. Dort bei Raumtemperatur drei Tage reifen lassen.

6.) Die Nachreife und Lagerung erfolgt idealerweise im Kühlschrank bei 5 Grad für 14 bis 25 Tage.

 

 

Rauchbier – Nichts für ungeübte Gaumen

Rauchbier

Rauchbier

Rauchbier – Nun sagen wir mal, der Genuss ist übungsbedürftig und „reine Geschmackssache“. Es besteht nämlich aus geräuchertem Malz. Warum das gewöhnungsbedürftig ist – probieren Sie es, und sie werden den Geschmack niemals vergessen. Es erinnert an geräucherten Speck aus Südtirol. Selten wird dieses Bier „gekippt“, sondern Schluck für Schluck vorsichtig ertastet. Kenner streiten sich, aus welchem Glas man es am besten trinkt. Rauchbier ist Philosophie: Lieben oder hassen.

 


Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Rauchbier:

 

Als Zutaten für rund 20 Liter Rauchbier benötigen Sie:Brauanleitung für das Rauchbier

Brauwasser ohne weitere Nachgüsse 23 Liter

  • Münchner Malz 2700 Gramm
  • Rauchmalz 1350 Gramm
  • Carapils 450 Gramm
  • Hallertauer Hopfen, 4,2 % Alpha 25 Gramm
  • Saflager Hefe 1 Paket

1.) Das Einmaischen in 4 Schritten. Zuerst bei 60 Grad die Maische dazu geben. 15 Min warten. Danach auf 63 Grad Temperatur bringen und 20 Minuten warten. Auf 73 Grad erhitzen und 30 Minuten warten. Dann die letzten 5 Minuten auf 78 Grad, bevor aufgekocht wird.

2.) Den Sud 80 Minuten kochen lassen. Nach 10 Minuten die ersten 20 Gramm Hefe dazu geben. Fünf Minuten vor Ende der Kochzeit die letzten 5 Gramm Hefe unterrühren.

3.) Bei einer Temperatur von 12 Grad haben sie die ideale Gärtemperatur. Hefe dazu geben und 4 Tage gären lassen (maximal 6).

4.) Die Flaschenreifung nach dem filtern des Suds sollte jetzt 3 Tage bei Raumtemperatur erfolgen. Danach die Flaschen gut gekühlt und zügig lagern. Idealerweise 4 Wochen im Kühlschrank bei 5 Grad.

5.) Das Bier ist trinkfertig.

 

 

Stout Bier – Das pralle Bohrarbeiter-Bier

Stout Bier

Stout Bier

Stout – Es ist nicht dick, aber prall. Es ist nicht klein, sondern kräftig. Es ist nicht schlank, sondern stark. Das von der Insel kommende und von Bohrarbeitern gern getrunkene kernige Bier wird in Fachkreisen gerne auch „Schweröl“ genannt. Wohl weil es tiefschwarz ist. Man trinkt es aus speziellen Gläsern. Unten leicht zu fassen, oben weit geöffnet. Nie mit viel Schaum.

 

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Stout:

 

 

Als Zutaten für rund 20 Liter Stout Bier benötigen Sie:Brauanleitung für das Stout Bier
  • Crystal Malt 300 Gramm
  • Pale Malt 4000 Gramm
  • Chocolate Malt 200 Gramm
  • Black Malt 10 Gramm
  • Hopfen Hallertauer Magnum 20 Gramm, später 60 Minuten eingesetzt
  • Hopfen Hallertauer Tradition 15 Gramm, später 30 Minuten eingesetzt
  • Hefe Wyeast 1098 British 1 Paket
  • Malzextrakt 90 Gramm (alternativ Haushaltszucker)

1.) Wasser auf 70 Grad erwärmen, 12 Liter verwenden. Malz dazu geben und die Mischung 60 Minuten bei 67 grad stabil halten.

2.) Die Verzuckerung sollte jetzt abgeschlossen sein. Machen sie einen Jod Test. Wenn der Prozess noch nicht erledigt sein sollte, können Sie weitere 30 Minuten warten – achten sie auf die Temperatur.

3.) Nun wird die Maische bei 78 Grad Sudtemperatur dazugegeben

4.) Temperatur auf 78 Grad halten – 30 Minuten warten.

5.) Nun beginnt die Kochzeit von 60 Minuten. Sobald der Sud kocht, den Magnum Hopfen dazu geben, 30 Minuten später auch den Traditionshopfen.

6.) Die jetzt fertiggestellte Würze muss auf 20 Grad herunter gekühlt werden. Durch kräftiges und mehrmaliges Umrühren geben sie Sauerstoff hinzu. Geben sie nun die aktivierte Hefe hinzu.

7.) Stellen sie eine Temperatur von 20 Grad für die kommenden sechs bis acht Tage für die Hauptgärung sicher.

8.) Jetzt können sie auf Flaschen abfüllen und nachgären lassen. Eine Lagerzeit von vier Wochen wird angeraten. Danach sollte das Stout optimal schmecken.

 

 

Weizenbier – Das Bier mit dem „guten Gewissen“ | Alkoholfreies Bier selber herstellen

 

Weizenbier

Weizenbier

Weizenbier – des Europäers zweitliebstes Kind – hinter dem Pils. Es ist, weil aus reinem Weizen, wohl das ursprünglichste aller Biere. Im alten Ägypten wurden bereits berauschende Tränke aus Dinkel, Einkorn und Emmer hergestellt – die Vorgänger des heutigen Weizenbieres. Aufgrund des hohen Mineralienanteils ist die alkoholfreie Variante heute eines der beliebtesten Getränke bei Sportlern geworden. Genuss mit gutem Gewissen. Verwechselungsgefahr besteht – egal ob hell oder dunkel – mit fast keinem anderen Bier. Dafür sorgt das markante Glas.

 

Mit dieser Brauanleitung kommen Sie garantiert zu ihrem eigenen Weizenbier

 

 

Als Zutaten für rund 22 Liter Weizenbier benötigen Sie:Brauanleitung für das Weizenbier
  • Münchner Malz 2000 Gramm
  • Weizenmalz 2500 Gramm
  • Caramalmalz dunkel 55 Gramm
  • Hopfen Hallertauer Perle 40 Gramm (wird später 50 Minuten gekocht)
  • Hopfen Hallertauer Hersbrucker 90 Gramm (wird später 50 Minuten gekocht
  • 1 Päckchen WYeast 1007

1.) 6 Liter Wasser auf 65 Grad erwärmen und das Malz zugeben. Die Temperatur fällt so auf 55 Grad – halten sie diesen Wert für 30 Minuten. Alle 10 Minuten kurz umrühren.

2.) Geben sie jetzt 7,5 Liter Wasser mit 77 Grad hinzu. Der Gesamt-Mix sollte jetzt 63 Grad Temperatur haben und diese müssen sie 15 Minuten halten.

3.) Entnehmen sie nun 7 Liter Maise. Erwärmen sie diese auf 70 Grad. 10 Minuten pausieren und dann zum Kochen bringen. Anschließend 8 bis 10 Minuten kochen.

4.) In den Gärbehälter zurückfüllen – dieser muss jetzt 75 Grad haben.

5.) Verzuckerung abwarten und dann mit rund 9 Litern Wasser, das eine Temperatur von 78 Grad haben sollte, auffüllen.

6.) In der folgenden Kochzeit von 90 Minuten wird sofort der Hallertauer Perle zugegeben, nach 40 Minuten folgen 70 Gramm Hersbrucker und 5 Minuten vor Ende der Rest.

7.) Warten sie eine Weile, Die aufgewirbelten festen Bestandteile setzen sich nun ab. Entnehmen sie einen Liter der hergestellten Würze und lassen ihn steril und sauber im Kühlschrank abkühlen.

8.) Filtern sie Hopfen- und Eiweisreste heraus. Lassen sie ihren Sud jetzt schnell auf 18 bis 22 Grad abkühlen. Geben Sie die Hefe hinzu. Nun beginnt die etwa 4tägige Gärung.

9.) Das Jungbier wird in Flaschen abgefüllt und mit der zuvor im Kühlschrank gelagerten Mischung – auch Speise genannt – gleichmäßig aufgefüllt. 10 Tage lagern lassen – bei 18 bis 20 Grad.

10.) Nun sollte ihr Bier „fertig“ sein. Trinkfertig ist es aber erst nach etwa 4 Wochen Ruhe- und Lagerzeit.

 

Auf die Bierlagerung kommt es an: Damit ihr Bier perfekt schmeckt

Bier lässt sich nicht unendlich lange lagern. Es sollte frisch getrunken werden. Wenn Sie es lagern und aufbewahren, dann nie länger als 6 Monate. Wenige Biersorten können über mehrere Jahre gelagert werden. Bei falscher Lagerung verliert ein gutes Bier an Geschmack. Bei der Lagerung ist die gewählte Gärweise ausschlaggebend. Bei den sogenannten „obergärigen Bieren“ entsteht der Alkohol bei einer Temperatur von unter 20 Grad. Das dauert dann bis zu fünf Tage. Geht schnell – und bedeutet: So ein Bier gehört auch schnell getrunken und kurz gelagert. Beispielhafte Sorten sind Altbier und Kölsch. Brauweise 2 nennt man „untergärig“. Dieses Verfahren dauert um einiges länger. Meist acht bis zehn Tage. Auch findet die Gärung in einer Art Kühlkammer statt: sechs Grad – plus-minus zwei Grad – werden empfohlen. Beliebteste Sorte ist das recht lange haltbare Pils.

Die Bierlagerung in der eigenen Wohnung

Perfekt wäre ein trockener und kühler Keller. Zu viel Sonnenlicht kann Geschmack und Farbe verändern. Einzelne Bierflaschen können selbstverständlich auch im Kühlschrank gelagert werden – aber bei 20 bis 30 Litern für einen normalen Brauvorgang wird es dann dort „ganz schön eng“. Große Temperaturschwankungen unbedingt vermeiden. Eine ideale Lagerungstemperatur sollte weniger als sieben Grad betragen. Geöffnet erwärmt sich das Bier schnell – es sollte bei acht Grad getrunken werden. In fast jedem selbstgebrauten Bier bleibt ein Rest der Hefe zurück. Die ist mit Vorsicht zu genießen: Wird die Flasche zu warm, gibt die Hefe erneut „Gas“ – ihre Bierflasche kann platzen.

 

Ist das noch legal? Bierbrauen mit Früchten

Immer öfter werden neben den 5 gesetzlichen Zutaten des Reinheitsgebots auch Früchte zum Bierbrauen eingesetzt. Ist das noch legal? Und wie braut man Bier aus Früchten? Einiges müssen Sie bei der Brauanleitung beachten. Beim Fruchtbier handelt es sich nicht um einen Biermix. Es wird also kein Fruchtsaft oder Aroma dem Bier zugegeben. Bier aus Früchten ist eine eigene Brauvariante. So wird dem Sud Fruchtsaft oder echte Früchte dazugegeben. Fruchtbiere sind später am typischen Geruch zu erkennen. Leichte Hopfen und Malz Noten, aber dominierende Düfte nach der verwendeten Frucht. Auch der Schaum des Bieres kann farbig ausfallen und fällt meist schnell wieder zusammen. Das ist nicht der einzige „Nachteil“ – um einen guten Geschmack zu bekommen, ist oft auch eine Zucker-Zugabe notwendig. Manche Brauer nehmen Süßstoff. Mit dem deutschen Reinheitsgebot hat das oft wenig zu tun – mit einem heißen Sommer umso mehr. Gut gekühlt ist Bier aus Früchten an heißen Tagen der Hit.